„Kindheitskapriolen“ (FAZ)
Es lohnt sich, meiner Kollegin Doris Brockmann auf Twitter zu folgen! Erstens bleibe ich so in punkto aktuelle deutsche TV-Krimis auf dem Laufenden, zweitens ist sie die einzige FAZ-Leserin in meiner Timeline:
Danke dafür, @DorisBrockmann – und besten Dank auch an Beate Tröger von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung v. 19.01.2016 für Ihre freundlich an „Das gelbe Buch“ herumrätselnde Rezension!
Mein Lieblingszitat daraus:
„Wie weiland die auf literarische Konventionen pfeifende Else Lasker-Schüler* selbiges mit ihren Verlegern tat, wirbelt nun Unterwegers Buch die Erwartungen der Leser auf und animiert diese, sich einzulassen auf den Modus eines kindlichen Blicks.“
Das wunderbare Kafka-Zitat, das die Besprechung schließt, sollte selbst, leicht abgewandelt, im „Das gelbe Buch“ stehen – schließlich ist es ja, wie ich vermute, von der Lektüre desselben beeinflusst :-):
„Verbringe nicht die Zeit mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da.“
(Oder, wie der kleine Prinz sagen würde: „Man liest nur mit dem Herzen richtig.“)
„Henri Rousseau der Literatur“
Originelle und anregende Besprechung zu „Das gelbe Buch“ von Angelo Algieri für literaturhaus.at, in der ich als „Henri Rousseau der Literatur“ bezeichnet werde. Wow, danke! Das ist einmal ein interessanter Vergleich – auch wenn ich selbst wohl nie auf ihn gekommen wäre. Denn erstens greift er – so schmeichelhaft er ist – in meinen Augen doch etwas zu kurz (zumindest nach meinem, bestimmt ausbaufähigen Verständnis der Rousseau´schen Poetik [oder wie heißt das bei den Malern?]). Und zweitens schien mir „Das gelbe Buch“ (mit dem „gelben Haus“, seiner gelben Welt, die „einfacher, schöner, tröstender“* ist, den Sonnenblumen usw.), wenn überhaupt, dann ganz und gar auf einen anderen, noch berühmteren Maler ausgerichtet …
Wie auch immer. Ich finde diese Rousseau-Analogie spannend – und Ihr/Sie, liebe Leserinnen, Userinnen, User und Leser, könnt Euch/können sich Euer/Ihr eigenes Bild machen:
Hier die ganze Rezension (samt Leseproben aus dem Buch).
Hier „Das gelbe Buch“.
Und hier eine erste ausführliche, sehr kluge Leserinnen- bzw. Kunsterkennerinnenmeinung zum Thema, eigentlich selbst eine Rezension oder gar eine Analyse meiner Arbeit, für die ich mich sehr herzlich bedanke:
„lieber andreas,
bei henri rousseau und literatur ist mir zuerst urs widmer eingefallen, wegen eines covers von „im kongo“. und so sehe ich jetzt sogar eine gewisse ähnlichkeit zwischen manchem der texte/imaginationen des schweizers (etwa „grappa und risotto“, sippe) und den deinen (stichwort: „tomaten und paradeiser“, großvater) in bezug auf die tonart – nämlich das verschmitzte, bunte, heitere, magisch-märchenhafte, zugleich aber reflexive, melancholische. in meinen augen ist „das gelbe buch“ nicht wirklich naive literatur in dem sinn, dass deine form einfach, ungeschliffen wäre, vielmehr ist sie ja, wie algieri es würdigt, ausgeklügelt. der blick deines erzählens aber entpuppt sich vielleicht wirklich teils insofern als naiv, als er so unvoreingenommen, unerschrocken ist, spontanen gefühlen und ideen raum gibt, das komplexe bzw. eigene fragen prägnant verbildlicht, keine antworten erzwingt, spintisieren zulässt und einübt. kann man sagen, dass deine bücher in manchem versponnen klar, (selbst-)kritisch naiv sind – und gerade die jeweils erste komponente einem rousseau´schen pinselstrich, so sehr er mir auch gefällt, abgeht, dass bei dir mehr dahintersteckt, zwischen den zeilen dasteht?“
(Leserin aus Graz)
P.S. Ich freue mich auch über weitere Kommentare! Entweder unten oder per Mail (andreas.unterweger@gmx.at) oder per Twitter (Link rechts [!] unten).
*“Das gelbe Buch“, S. 37 – direktes Zitat aus Vincent van Goghs 470. Brief an seinen Bruder Theo.
Das Gelbe vom Jahr
Noch einmal zum Nachlesen: jene 3 Beiträge, die 2015 die meisten Zugriffe auf dieser Homepage hatten:
1. Das gelbe Buch
Alles Lesens-, Hörens- und Sehenswerte zu meinem neuen Buch, das wieder bei Droschl erschienen ist und auch 2016 noch, zumindest für ein paar Wochen, Saison haben wird (offiziell – inoffiziell kann seine Zeit, wie jede seiner Leserinnen/jeder seiner Leser wissen muss, ohnehin nie zu Ende sein).
2. AustroBob
Ankündigung der schönen Bob Dylan-Anthologie dieses Namens, von Eugen Banauch, Alexandra Ganser und Martin Blumenau im Falter Verlag herausgegeben. Der Beitrag enthält mein Vorwort zu dem im Buch enthaltenen Ausschnitt aus „Wie im Siebenten“.
(Lesenswert auch: Austrobob 2 [mit einem Auzug aus Eugen Banauchs brillantem Essay über u.a. „Wie im Siebenten“] und Austrobob 3 [Bericht von der Buchpräsentation, bei der ich lesen und öffentlich mit so klugen Menschen wie Armin Thurnher diskutieren durfte]!).
3. Wolfgang Bauer und die manuskripte
Mein Presstext zum Thema, geschrieben für die Pressekonferenz anlässlich der Wiederentdeckung des verschollen gewesenen und 2015 sensationell wieder aufgetauchten Wolfgang Bauer-Stücks “Der Rüssel” am 13.02.2015 im Redaktionsbüro der von meinem lieben Chef Alfred Kolleritsch herausgegebenen manuskripte.
(Der Elefant der Liebe, mein Artikel über das Stück für die Kleine Zeitung, war übrigens der vierterfolgreichste Beitrag :-)).
Nicht so populär, aber – neben dem populärsten (s.o) und all seinen Links – 3 meiner Lieblingsdinger auf dieser Homepage:
2015 war jedenfalls, nicht nur statistisch betrachtet, ein gutes Jahr – ich danke allen Verlinkerinnen und Verlinkern, allen Retweeterinnen und Retweetern und, v. a., allen Anklickerinnen und Anklickern. Und ich wünsche uns allen ein ebenso gutes 2016!
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