Andreas Unterweger

Preis und Dank (manuskripte-Preis 2016)

Posted in Tingeltangel-Tour by andreasundschnurrendemia on 18. November 2016

Erster Nachtrag zu dem Termin

„Andreas Unterweger verlebt einen fantastischen Abend bei der
Verleihung der Landeskunst- und kulturpreise des Landes Steiermark, wo er den manuskripte-Preis überreicht bekommt. U. a. auch dank der Porträtfilme von David Reumüller und der Moderation von Dirk Kaftan. 17.11.2016, 19:00, Neue Galerie, Universalmuseum Joanneum, Joanneumsviertel 2, 8010 Graz“.

Und hier meine hochoffizielle Danksagung im Namen aller Preisträger und StipendiatInnen, die ich am Ende dieser tatsächlich höchst gelungenen und überraschend kurzweiligen Veranstaltung vorbringen durfte:

 

Meine Omama, die eine der frühesten Förderinstitutionen in meinem Dichterleben war, hat mir einmal vorgehalten: „Du bedankst dich zu viel.“ Ein Hinweis, für den ich mich – zu ihrem Leidwesen – auch noch bedankte.

Später erst begriff ich, was sie gemeint hatte. Danken und Ducken, also sich selbst klein machen (vor dem Gebenden), liegen oft nah beieinander. Nicht umsonst hat „DANKEN […] in biblischen stellen zuweilen die bedeutung von lobpreisen […]: ir heiligen, lobsinget dem herrn, danket und preiset seine heiligkeit Psalm 30“ (Grimms Wörterbuch).

Andererseits bewegt sich auch die Idee des Dankes, wie der Weltgeist (zumindest lt. Alfred Kolleritsch, einem meiner späteren Förderer), „in einem dialektischen Dunstkreis“. Und so lässt sich der Dank nicht nur als Ducken, sondern auch als schuldbefreiende Tauschgabe begreifen. Gerne nahm ich dein üppiges Gulasch- und Mietzuschuss-Stipendium an, liebe Omama, als Gegengabe aber bekamst du meinen üppigen Dank – wir waren quitt.

Und heute Abend stehe ich nun hier als ein tatsächlich Gepriesener – durch einen Landeskunstpreis! – und meine Tauschgabe ist wiederum, mich zu bedanken – sprich: im Namen aller hier Gepriesenen die, die mich/uns preisen/gepriesen haben, zu preisen.

 

Also, ihr lieben Leute,

preiset das Land Steiermark, d. h. jene, die es verwaltet haben und verwalten, aber auch die, die von außerhalb dazu beigetragen haben, dafür, dass es die Landeskunstundkulturpreise und die -stipendien überhaupt gibt – bzw. überhaupt noch gibt.

Lobsinget im Besonderen dem Landesrat Dr. Buchmann, der für dieses Fördersystem verantwortlich zeichnet – und auch wegen der persönlichen Glückwüsche, die er für die Preisträger gefunden hat.

Rühmet die Mitglieder aller Jurys für Ihre Zeit, die Mühe des Diskutierens und die sorgsam formulierten Begründungen, die heute verlesen wurden und die wir auf unseren weiteren Wegen, Langbiografien und Homepages, stolz mit uns tragen dürfen.

Verherrlichet die OrganisationsarbeiterInnen rund um diese Preise – und es muss viel Organisationsarbeit gewesen sein! – von der Terminierung der jeweiligen Jurysitzung über das Zusammenstellen des Begleitbuchs bis zur Verleihung, die so detailliert und tatsächlich liebevoll gestaltet ist, das sie ein Gesamtkunstwerk wurde.

Glorifizieret im Speziellen die Damen und Herren in der „Abteilung 9 Kultur Europa Außenbeziehungen“ rund um Patrick Schnabl und Christiane Kada, mit denen großartig zusammenzuarbeiten war.

Verkläret auch Dirk Kaftan, der die Partitur für diesen Abend imposant dirigiert hat.

Belobet die künstlerische Gestaltung dieses Festes durch Christina Lederhaas und ihre famose Installation.

Erhebet das Filmteam, David Reumüller und Jörg Stefke – erheben passt gut, denn ich hatte einen Riesenspaß bei den Dreharbeiten, zwei meiner lustigsten und unbeschwertesten Tage in diesem Jahr.

Und schließlich: im Namen aller Preisträger, aber auch aller bislang Gepriesenen: Benedeiet diejenigen, die das alles – das Preisgeld, aber auch die Organisation rund um die Preise, die Verleihung und das folgende Kunstfest – bezahlt haben: die steuerzahlenden Steirerinnen und Steirern, und das sind also: Sie alle und ein bisschen, zu einem kleinen Teil, auch wir, die Künstler.

Lasst also uns alle uns alle feiern. So kann ich auch sicher sein, dass ich niemanden vergessen habe.

Danke.

*****

Hier die Bilder zum Text:

Supermoderator Dirk Kaftan verliest die Jurybegründung:

unterweger-dirk-kaftan

Superpianist Dirk Kaftan und ich spielen – ganz spontan! – den „Landeskunstpreisblues“*:

unterweger-song

Ergriffen und erheitert …

filmstill

… von David Reumüllers Kurzfilmporträt:

sprung-ins-wasser

Preisverleihung durch LR Dr. Christian Buchmann:

unterweger-buchmann

Interview mit Ilse Amenitsch, ORF Steiermark:

orf-interview(c) aller Fotos: Literaturverlag Droschl – danke!

* Landeskunstpreisblues

Graz is beautiful today
I won a Landeskunstpreis, yeh
Graz is beautiful tonight
I won a Landeskunstpreis
Graz is beautiful today
Why can´t it always be this way?

(Die Hardcorefans werden es natürlich sofort erraten haben – der „Landeskunstpreisblues“ geht zurück auf den „Proseminararbeitsblues“, geschrieben ca. 1998:

Girls are beautiful today
I wrote my Proseminararbeit, yeh
Girls are beautiful tonight
I wrote my Proseminararbeit
Proseminararbeit, uh
Baby, baby, I love you!)

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