Ein magischer Abend! (manuskripte 216)
Nachtrag zu dem Termin: 21.06.2017, 19:00, Alfred Kolleritsch und Andreas Unterweger präsentieren die manuskripte 216. Es lesen Hans Eichhorn, Erwin Einzinger, Björn Treber und Schauspielerin Susanne Konstanze Weber. Schauspielhaus Graz, Haus 3, 8010 Graz.
Mehr als nur Zahlenmagie war im Spiel, als Alfred Kolleritsch und ich gestern, am 21.6. die Nummer 216 (!) der manuskripte präsentierten …
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Von allen hitzigen Geistern der Sommersonnenwende befeuert, entwickelte sich ein sowohl literarisch als auch stimmungsmäßig zauberhafter Abend, der in ein großes, fröhliches Beisammensein unter freiem Sternenhimmel mündete.
Unser Dank gilt dem so zahlreichen Publikum, das sich von Hitze, trickreicher Vorberichterstattung in punkto Beginnzeit und attraktiver Konkurrenz nicht beirren ließ.
Eine kleine Chronologie in Bildern (alle mit * von Julian Kolleritsch – danke!):
Ich spreche über das Datum und das Heft – das, wie immer, mit nichts als Highlights gespickt ist, darunter Texte von Elfriede Jelinek, Yoko Tawada und Friederike Mayröcker – nicht zu vergessen unsere aktuelle Debütantin Anna-Sophie Fritz und der wegweisende Essay von Harald Miesbacher über Werner Schwabs literarische Anfänge.
Herzlichen Dank für dieses Video an den unermüdlichen Kamera-/Eckermann des Grazer Literaturlebens, Edwin Rainer alias VOICEINSPIRATION!
Björn Treber liest mit „In Weintriebs Haus“ einen Text, der aus demselben Romanprojekt stammt wie jener, den er in Bälde beim Bachmannpreis in Klagenfurt vorlesen wird:
„Du erfindest ja andauernd Gefährdungen, denen wir gar nicht ausgesetzt sind.“
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Autor, Fischer und Maler (s. Titelbild!) Hans Eichhorn liest aus seiner literarischen Bewusstseinsreise „Verlockung“ – „Die Hoffnung, Wörter, Sätze mögen sich beinahe selbst formulieren.“
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Erwin Einzinger liest aus seinen wie immer vor grenzgenialen Bildern überbordenden Prosagedichten „Ein Strahl nahezu unverfälschter Freude“ – „Hey, kleiner aufschraubbarer Bleistiftspitzer in einer blauen Globuskugel aus zartem Bakelit, komm, sei unser Gast!“
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Alfred Kolleritsch, Hans Eichhorn und Schauspielerin Susanne Konstanze Weber lauschen Erwin Einzinger.
Susanne Konstanze Weber liest Gedichte von Valzhyna Mort und Michael Krüger – aus seinem neuen Gedichtband-Manuskript „Einmal einfach“.
(Herzlichen Dank auch für dieses Video, lieber Edwin Rainer alias VOICEINSPIRATION!)
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Après-Poésie:
Die Herren Philipp Kolleritsch, Treber, Einzinger und Alfred Kolleritsch.
Weinzettl, Ehepaar Eichhorn, Miesbacher, Moysich.
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Das manuskripte-Heft 216, fast alle anderen Ausgaben von 1960 bis heute und das höchst günstige manuskripte-Abonnement lassen sich wie immer bequem hier bestellen: http://www.manuskripte.at/webshop
„Wie im Siebenten“ im 7ten
Ein schöner Gruß aus einer der schönsten Ecken meiner Vergangenheit: In ihrem Artikel „“Literarischer Siebenter | Neubau in der Literatur“ bespricht Veronika Fischer auf der Website Im7ten.com „7 Bücher aus dem 7ten“ und findet erfreulicherweise freundliche Worte für mein erstes Buch, den Roman „Wie im Siebenten„, u. a. diese: “ ein charmantes Buch über das Leben und das Schreiben“.
Mehr dazu hier!
Those were the days.
Grazer goes Koprivnica
Feiner und trotz der gebotenen Kürze gar nicht einmal so kleiner Artikel über meine Auftritte beim Alpe Adria Festival in Koprivnica (Kroatien) in „Der Grazer“ vom 11.06.17!
Herzlichen Dank an Chefredakteurin Johanna Vucak und ihr Team für die gute Presse!
Alpe Adria Young Writers Festival Koprivnica
Nachtrag zum Termin:
01.-03.06.2017, Andreas Unterweger beim Alpe Adria Young Writers Festival, Koprivnica (CRO). Lesungen am 02.06., um 12:15, Srednja i Obrtnička Škola Koprivnica, um 19:30, Stari Grad u Durdevcu und am 03.06, 20:00, Muzej Grada Koprivnice (Hof).
Mit freundlicher Unterstützung des Austrijski Kulturni Forum Zagreb
01.06.
Der erste Abend des Festivals, im charmanten Kulturzentrum KKC Pixel, stand unter dem Motto „pisci pjejavu“, was soviel heißt wie: „Dichter singen“ – hätte mein Kroatisch doch nur dazu gereicht, das im Vorfeld zu begreifen … Jedenfalls war ich für „austrijski tehno“/“österreichischen Techno“ zuständig und musste, äh, durfte, nach einer Kurzlesung aus Andi Jelčičs bestimmt sehr gelungener Übersetzung einiger Kapitel aus „Das gelbe Buch“ (hvala!) …
(c) Boran Kostič
… das Meisterwerk des Genres, „Frau Meier„, intonieren.
(c) Boran Kostič
Ein voller Erfolg!
(c) Boran Kostič
Auch alle anderen SchriftstellerInnen (aus Kroatien, Slowenien, Ungarn) erwiesen sich als wahre Gesangswunder, die musikalische Leckerbissen stimmig darzubieten wussten …
(c) Boran Kostič
Hier z.B. Cheforganisator Marko Gregur beim Intonieren einer kroatischen Operette.
(c) Boran Kostič
130 weitere Fotos vom Event auf drava.info.
Anschließend, etwas später:
02.06
Unterwegs durch Koprivnica, vorbei an energetischen Kabeln …
… energetischen Namen …
… Pavillons …
… Kaminen …
… und Lesegewohnheiten (der slowenischen Schriftsteller Anja Mugerli und Tomo Podstenšek) …
… zum Auftritt in der Schule Srednja i Obrtnička Škola Koprivnica, wo Anja Mugerli und ich vor unseren Kurzlesungen Petar Lukačićs kluge Fragen beantworteten und sehr sympathische junge Menschen mit coolen T-Shirts und Frisuren erfreulicherweise höchstes Interesse am Inhalt meines Bauchladens bekundeten:
Zwei der jungen Herren fanden sich sogar am Abend ein, als in Đurđevac, 25 Autominuten durch die wunderbare Landschaft der Podravina entfernt …
… in der alten Burg …
… die eine sehenswerte Ausstellung kroatischer Gemälde (etwa von Edo Murtić) beherbergt …
… eine weitere Lesung stattfand, diesmal von Mario Kolar moderiert und, zur allgemeinen Erleichterung, ganz ohne Frau Meier.
03.06.
Nach Hlebine, zu den alles andere als naiven Zauberbildern …
… des „Bauernmalers“ Ivan Generalić (1914-1992). Sie sind spiegelverkehrt auf Glas gemalt, wie die österreichischen Heiligenbilder, die er von Kirtagen kannte.
Hähne mochte er nicht besonders – sie weckten ihn immer morgens zur Feldarbeit, wenn er gerade erst heimgekommen war, ergo …
Nachmittags ein spontanes Bad in der „šoderica“ …
… („vgffcvvvhjvxxfldnfkgikfkxkfms dnc cmxmfötppzuuumhlglglfod“, meint dazu meine kleinere Tochter), dann in den schattigen Stadtpark von Koprivnica …
… und abends die große Abschlusslesung im Hof von Koprivnicas Museum, wo ich ein letztes Mal über den existentiellen Unterschied zwischen „umak od rajćice“ und „umak od paradajza“ referiere …
Ich habe das Alpe Adria Young Writers Festival auf organisatorischer, künstlerischer und menschlicher Ebene als ebenso geglückt wie beglückend empfunden.
Mein Dank gilt insbesondere Marko Gregur, dessen Energie und Witz die gesamte Veranstaltung prägten, Petar Lukačić, dem Bibliothekar von Koprivnica, der unsere Fahrten zu den diversen Stationen in informative und unterhaltsame Exkursionen verwandelte, dem österreichischen Kulturforum in Zagreb
und meinen Kolleginnen und Kollegen, alles höchst sympathische, inspirierende Zeitgenossen, von denen ich dem einen oder anderen hoffentlich bald wieder begegnen werde.
Von allen Lesefestivals, an denen ich ich teilgenommen habe, war dieses jedenfalls das lehrreichste. Worüber ich viel gelernt habe? Dazu ein autobiografischer Witz vom ersten Abend des Festes:
Ein Ungar (Gabor Lanczkor) und ein Österreicher (ich) unterhalten sich auf Slowenisch – was ist das?
Antwort (von Tomo Podstenšek): Mitteleuropa!
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