Hat dies auf Performer Transformer Wordformer rebloggt und kommentierte: Literaturplätzchen auf der Murinsel... ich war dabei
5 Songtexte („Noch mehr Lärm!“)
Jüngst ist das Pop-Lesebuch „Noch mehr Lärm!“ bei Edition Kürbis erschienen.
Herausgegeben von Heimo Mürzl und Wolfgang Pollanz, dem ich herzlich für die Einladung und gute Zusammenarbeit danke.
Mit Beiträgen von von Georg Altziebler, Austrofred, Irene Diwiak, Eloui, Matthias Forenbacher, Karl Fluch, Bruno Jaschke, Lisa Kaufmann, Oliver Mally, Lukas Matzinger, Mieze Medusa, Dominika Meindl, Nina Müller, Heimo Mürzl, Wolfgang Pollanz, Andreas Rauschal, Gerald Schmickl, Günther Schweiger, Marina Stiegler, Ernst Tiefenthaler, Daniel Wisser und mir.
Das Buch wurde am 25.09. im Kulturzentrum bei den Minoriten in Graz und wird am 30.09. im Literaturhaus Wien präsentiert.
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Mein Beitrag sind 5 Songtexte, die zwischen 2006 und 2009 entstanden sind.
Lyrics sind bekanntlich keine Lyrik und funktionieren nur mit der dazugehörigen Musik. In diesen Fällen ist diese bislang unveröffentlicht.
Aber die Songs „Herbst ohne dich“ und „Gewitter“ (Demoaufnahme unten) könnten bei den letzten ratlos-Konterten gehört worden sein (Böllerbauer und Teichen, 2009) …
(c) Christoph Treberspurg
… „Rockmusiker“ habe ich beim 1. Wiener Bob Dylan-Kongress, „Refractions of Bob Dylan“, 2011 …
(c) lama.at
… und „Am Anfang“, gemeinsam mit Christian Dayé, beim Geburtstagsabend für Rainer Götz im Literaturhaus Graz (2012), gespielt.
Von „Hotel Suputnyk“ gibt es dafür gleich zwei Demoaufnahmen, eingespielt für Radio Orange, am 04.09.2010:
Mit Zerlegungen:
Geschrammelt, mit Mundharmonika:
Hotel Suputnyk
Draußen im Weltall
bricht der Morgen an
zwitschern Motoren
kräht die Straßenbahn
doch hier drinnen sind Sterne
sie funkeln in deinem Haar
und die Nacht ist unendlich
dein Haar ist unendlich
nah
im Hotel Suputnyk
*
Herbst ohne dich
In der Küche riecht es nach Regen
Raureif liegt morgens am Bett
Die Blätter fallen vom Kalender
Das Wasser in der Wanne ist gekippt
Am Schreibtisch wird es früher dunkel
Im Badezimmer wird es später licht
Und über allen Tagen liegt ein Nebel
Es wird Herbst ohne dich
Herbst ohne dich
Schau, die Kastanien da
sind noch vom vorigen Jahr
und das Kastanientier hier flüstert mir
wie das war
im Sommer
mit dir
Der Wind spielt Jagdhorn im Luftschacht
Das Altpapier raschelt wie Laub
Ich brüte wie ein lebensmüder
Zugvogel im Staub
Und in der Küche riecht es nach Regen
Am Lampenschirm liegt bereits Schnee
Ich taumle benebelt durchs Leben
im Herbst ohne dich
Es ist Herbst ohne dich
Das alte Kastanientier
erzählt mir noch immer von dir
verdorrt und gebrochen und klein
und allein
wie ein Herz
außer sich
im Herbst
ohne dich
Es ist Herbst
ohne dich
*
Am Anfang
Wir blinzeln noch ins Licht
das in den Garten bricht
in dem die Zeit beginnt, in der
wir zwei zusammen sind
Wir sind noch nass vom Tau
wir schwanken noch im Wind
der in den Halmen rauscht, was wie
das Meerestosen klingt
Wir stehen noch in der Brandung
wir gehen erst an Land
Wir stehen noch ganz am Anfang
und ich halte deine Hand
Die Spuren, die du lässt
sind jetzt noch schnell verwischt
das Wasser löscht im Sand den Pfeil
der Richtung, die du nimmst
Wir sind noch gar nicht da
wir haben noch so viel Zeit
sie liegt weit wie der Ozean
vor uns für uns bereit
Wir stehen noch in der Brandung
wir gehen erst an Bord
Wir stehen noch ganz am Anfang
komm, ich gebe dir mein Wort
*
Gewitter
Kommt ein Gewitter
oder liegt es an dir
dass deine Hände so zittern
oder liegt es an mir
dass deine Liebe ein Zweig ist
und deine Zweifel ein Sturm
ein Rascheln ein Donnern
setzt die Nacht unter Strom
Wenn die Sirenen heulen
hol die Segel ein
geh nicht über Bord
klammer dich an mein Wort
*
Rockmusiker
(So kommt man viel herum)
Man muss weit weggehen, um
zu sich zu kommen
man muss viel weggeben, um
bei sich zu bleiben
sagst du mir, wo wir doch schon
in ein Alter kommen
in dem es schwierig wird, ein
Rockmusiker zu sein
Man muss weit weggehen, um
zu sich zu kommen
man muss sich aufgeben, um
bei sich zu sein
sagst du mir, wo wir doch schon
in ein Alter kommen
in dem es schwierig wird, sich
die Seele aus dem Leib zu
schreien
Man muss weit weggehen, um
zu sich zu kommen
So kommt man viel herum
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