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mea ois wia a Buchmesse – Leipzig 2023
Die Buchmesse Leipzig mit Gastland Österreich war mea ois wia erwartet, ja, erhofft, und dazu mea ois wia ich jetzt schon sagen kann. Ein großes Fest jedenfalls, in vielen Fällen wohl auch eines fürs Leben, dazu eine unbezahlbare Werbung für Österreich und seine Literatur, die tatsächlich viel mehr ist und kann, als man vor der Buchmesse geahnt hätte.
Dieser Blogeintrag liest meine persönliche Buchmesse mit Fokus auf den Poesieautomaten „Liebe aus Österreich“, den die manuskripte im Auftrag des Landes Steiermark im Herzen von Gastland Österreich aufgepflanzt haben …

… und die manuskripte 239 mit dem ebenso ironischen wie ikonischen Cover von Anna Jermolaewa, die sowohl als Teil des offiziellen Gastgeschenks (1.000 Stück, gemeinsam mit 8 anderen Literaturzeitschriften) als auch abgesehen davon (2.500 Stück) rund um den Österreich-Stand zur freien Entnahme auflagen.

Ich denke, dass wir mit unseren Aktionen neue Maßstäbe gesetzt haben, was eine Literaturzeitschrift wie die manuskripte sein kann, und dass uns diese Buchmesse noch lange positiv verfolgen wird.
Unser Dank gilt Katja Gasser und ihrem Team von Gastland Österreich, die all das möglich gemacht haben!

DIENSTAG (25.4. – aber auf Buchmessen spielt das Datum keine Rolle, man spricht, schon Monate vorher, nur von Wochentagen):
Der Flug ist unangekündigt verschoben worden, was mir das Aufstehen um 03:30 erspart. Dafür kann ich aber auch nicht vor der Lesung abends auf die Messe, um manuskripte-Hefte zu holen, was mein Handgepäck erheblich belastet.
Aus den Reisenotizen: „Duty free = beauty free“


Um 19:30 Lesung im Literaturhaus Leipzig, Literaturcafé:
Michael Neubacher (auf dem linken Bild unten rechts), der den manuskripte-Poesieautomaten „Liebe aus Österreich“ nicht nur designt, sondern auch nach Leipzig gebracht und am Nachmittag auf der Messe montiert hat, empfängt mich mit guter Presse aus der Heimat:
Ein Jahr lang haben die drei „Leipziger Poesieautomaten“ nach ihrer feierlichen Eröffnung im Juni 2022 die Stadt verzaubert, nun kommt es zur
Finissage von Matthias Göritz‘ Leipziger Poesieautomaten
Mit Lesungen von: Miljana Cunta, Stanka Hrastelj, Gregor Podlogar, Gerhild Steinbuch, Fiston Mwanza Mujila, Andreas Unterweger und Leipziger Poet*innen.
Literaturhaus Leipzig, Literaturcafé
Literaturhaus Leipzig in Kooperation mit dem Slowenischen Kulturinformationszentrum SKICA Berlin sowie der Slowenischen Buchagentur JAK. Gefördert durch das Land Steiermark und manuskripte.
Hausherr Thorsten Ahrend begrüßt und Matthias Göritz, Autor, Übersetzer und Mastermind der Poesieautomaten, moderiert.
Vielen Dank euch beiden für dieses wunderschöne Projekt!


Fiston Mwanza Mujila!

die fulminante Gerhild Steinbuch




Anschließend lese ich unter dem Motto „Love’s not the way you treat a friend“ von Richard Brautigan meine Gedichte „Die Liebesbriefe Albert Camus‘ an Marie Casarès“ (unveröffentlicht), „Jedes Mal beim Rasenmähen“, „Von dir geküsst sein“, „Юдит“ und „Nahuatl“.
MITTWOCH
Vormittags auf die noch leere Messe:


Der Automat wird …
Selbiges gilt für die Medienstation (u.a. mit Katja Gassers Podcast-Reihe, zu der ich auch eingeladen gewesen bin).

Pressekonferenz der Leipziger Buchmesse (eröffnet durch eine Performance von rotahorn-Preisträgerin Franziska Füchsl) und Rundgang zum Österreich-Stand:





Aus der Konferenz resultierende Presse, u.a.:
„Viel Steirisches auf der Leipziger Buchmesse“ – orf.at
„Jetzt & Alles“ in Leipzig: Kunterbunt inszeniertes Zetteluniversum – Kurier
„A bisserl Anarchie in Leipzig“ – Die Presse
…
Ich wandere noch ein bisschen durchs Bild …

… nachmittags ins Katzenkaffee Katzentempel (Claim: „mea ois wia miau“?) …

… und abends durchs schöne Leipzig zum Essen mit dem Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, unmittelbar nach seiner zurecht bejubelten Rede bei der Eröffnung der Leipziger Buchmesse im Gewandhaus.






DONNERSTAG
Die Messe eröffnet …

… und wir sind für alles offen:
Nicht nur bei den Damen vom Literaturhaus Graz (v.l.n.r. Agnes Altziebler, Elisabeth Loibner, Irene Hetzenauer) herrscht ein G’riss um Automatengedichte und manuskripte-Hefte …

… und schnell wird klar, dass wir Nachschub sowohl für Freiexemplare als auch für den Automaten brauchen: Ich schließe neue Kooperationen und tausche Kaffee gegen Falten und Kleben:

Um 13:00, unmittelbar nach der offiziellen Eröffnung durch Staatssekretärin Andrea Mayer und Doron Rabinovici, schon unser Messe-Höhepunkt:
27.04.2023, 13:00 – 13:25: „Liebe aus Österreich? Ja! Liebe aus Österreich!“
Verena Stauffer, Franz Josef Czernin und Andreas Unterweger über den „Leipziger Poesieautomaten“ namens „Liebe aus Österreich“. Moderation: Rainer Moritz.
Leipziger Buchmesse, Gastland-Österreich-Bühne am Messestand, Halle 4.
Eine Koproduktion von manuskripte, Gastland Österreich 23 und Land Steiermark.


V.l.n.r. Rainer Moritz, Franz Josef Czernin (mit seinem Gedicht „volle tube“), Verena Stauffer („Nasenbussi“) und ich, der ich über die historische Dimension der „Liebe aus Österreich“ extemporiere (Stichwort: „tu felix Austria nube“!).
Mein besonderer Dank gilt Verena Stauffer, die für Gerhild Steinbuch einspringt, die krankheitsbedingt am Morgen vor dem Auftritt absagen muss (Gerhild selbst ist wiederum für Valerie Fritsch eingesprungen).
Verena trotzt nicht nur dem Fluch, der auf ihrer Rolle liegt, sondern bleibt dem Automaten die ganze Buchmesse lang treu …


… und schenkt uns auch eine Fotomontage:

Anschließend: offizielle Eröffnung des Poesieautomaten durch den Vertreter des Auftraggebers Land Steiermark, Patrick Schnabl, der auf der Buchmesse als Leiter der Abteilung 9 Kultur, Europa, Sport und Leiter der offiziellen steirischen Delegation Landeshauptmann Christopher Drexler vertritt:

Auch Matthias Göritz, Autor, Übersetzer und Mastermind der Poesieautomaten, der sie, gemeinsam mit Elisabeth Fiedler von KiöR Steiermark, erfunden und den Automaten „Liebe aus Österreich“ gemeinsam mit mir kuratiert hat, schaut auf ein vom Moment des Auslösens an ikonisches Pressefoto vorbei:

(Wenig später hecken wir übrigens schon den nächsten Automaten aus. Frankfurt, wir kommen!)
Zur Feier des frühen Nachmittages poppen wir einige Flaschen Bio-Weißwein vom südsteirischen Weingut Nievoll auf – und damit einen manuskripte-Meet-and-Weißwein-Drink klassischer Prägung mit u.a. Staatspreisträgerin Anna Baar, Manfred Müller (ÖGfL) und der typischen Rudelbildung (danke euch allen fürs Kommen!).

Derweil zaubert der Poesieautomat – mit seinen eigens für den Automaten geschriebenen Gedichten von Christoph W. Bauer, Franz-Joseph Czernin, Erwin Einzinger, Barbara Frischmuth, Valerie Fritsch, Sabine Gruber, Elfriede Jelinek, Sarah Kuratle, Elke Laznia, Fiston Mwanza Mujila, Maja Haderlap, Ferdinand Schmatz, Verena Stauffer und Gerhild Steinbuch – ein Lächeln auf jedes Gesicht …

… und so geht es die ganze Buchmesse lang weiter …


… bis am SONNTAG, 14 Uhr, Verlegerlegende Max Droschl höchstpersönlich und freundlichsterweise die Rückführung unseres Satellite of Love auf seinen Heimatplaneten Graz übernimmt:

Ich selbst bin noch bis FREITAG Abend auf der Messe, besuche davor aber noch den Literaturverlag Droschl an seinem Stand (wie immer das Herz der Veranstaltung) und meinen gar nicht so alten Roman …



… höre Kolleginnen und Kollegen zu …



… und übergebe die Aufsicht über den Automaten, das regelmäßige Gedichtschachtel-Bekleben und -Falten sowie das Nachlegen von manuskripte-Heften zur freien Entnahme an meine Kollegin Silvana Cimenti, die diese Aufgaben und mehr, wie nicht anders zu erwarten, bravourös meistern wird (vielen Dank!) …

… bevor ich am Nachmittag in den Sonnenuntergang fliege.


Nächster Stopp …


… Buchmesse Leibnitz (aka Draxlers Büchertheke) …

… samt Leibnitzer Katzenkaffee.


P.S.
Weitere Einblicke in meine Leipziger Eskapade finden sich im Interview mit Walter Pobaschnigs Literatur-Blog „Literatur outdoors“!
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